
Projektbeschreibung
Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen (Severe Mental Illness, SMI) haben ein besonders hohes Risiko für zusätzliche körperliche Erkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes mellitus, Herz-, Gefäß- oder Lungenerkrankungen. Diese komorbiden somatischen Erkrankungen können zu einer reduzierten Lebenserwartung von SMI-PatientInnen beitragen. Häufig kommt es vor, dass der Fokus der Behandlung von SMI Patienten auf ihrer psychischen Erkrankung liegt, während eine Unterversorgung ihrer körperlichen Erkrankungen zu registrieren ist. Um dies zu vermeiden, kann der erste Schritt eine optimierte und frühe Diagnose der körperlichen Erkrankung sein, mit dem Ziel einer Überführung zu einer leitliniengerechten Behandlung hin. Ein weiteres zentrales Instrument kann die Prävention von somatischen Erkrankungen sein.
Ziel des Projektes PSY-KOMO ist die Behandlungsqualität für Menschen mit SMI in Deutschland zu verbessern, indem der Zugang zur ärztlichen Regelversorgung erleichtert wird. Dies soll über ein strukturiertes Vorgehen erreicht werden. Mögliche weitere Erkrankungen sollen somit früher entdeckt und besser versorgt werden.
PSY-KOMO schafft interdisziplinäre, multiprofessionelle Netzwerke bestehend aus GesundheitsbegleiterInnen, PsychiaterInnen und PsychologInnen, AllgemeinmedizinerInnen sowie medizinischen Fachangestellten und deckt somit wichtige Disziplinen im Versorgungssystem ab. Das Netzwerk und die PatientInnen werden durch GesundheitsbegleiterInnen, welche als Knotenpunkte und niedrigschwellige Kontaktpersonen zur Verfügung stehen, unterstützt. Das Projekt wird von einem Team aus Versorgungsforschenden, mit einer multiprofessionellen Zusammensetzung, wissenschaftlich begleitet.
Der Ansatz von PSY-KOMO liegt auf der Versorgerseite und soll PatientInnen ermöglichen, die Regelversorgung optimal in Anspruch zu nehmen. So können beispielsweise medizinische Konsile einer individuellen, mit der somatischen Medikation abgestimmten Psychopharmakotherapie dienen und dadurch unerwünschte Wechselwirkungen vermindern. Auch das Aufzeigen und die Durchführung von Online-Präventionsprogrammen sind Teil des Projektes.
PSY-KOMO wird verschiedene Kreistypen in Deutschlands einbeziehen: Frankfurt am Main, Göppingen, Greifswald und Neuss. Damit soll eine Übertragbarkeit für die Regelversorgung auf das gesamte Bundesgebiet ermöglicht werden. Das Projekt wird durch den Innovationsfonds des Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) über drei Jahre mit insgesamt 8,8 Millionen Euro gefördert (Förderkennzeichen: 01NVF19019).
Konsortialführung
Prof. Dr. Dr. Andrea Icks
Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie (IVG)
Prof. Dr. Dr. Frank Schneider
Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Düsseldorf
Prof. Dr. Stefan Wilm
Institut für Allgemeinmedizin (ifam)
Universitätsklinikum Düsseldorf
an der Heinrich-Heine-Universität
Moorenstraße 5
40225 Düsseldorf
Ansprechpartner
Verena Geffe, M.A. Health Administration
Wissenschaftliche Mitarbeiterin,
Institut für Allgemeinmedizin
Dr. Anja Viehmann
Wissenschaftliche Mitarbeiterin,
Institut für Versorgungsforschung
und Gesundheitsökonomie
Universitätsklinikum Düsseldorf
Moorenstraße 5
40225 Düsseldorf
+49 211 81 – 0 65 17
Konsortialpartner
Alexius/Josef Krankenhaus Neuss
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)
Christophsbad GmbH & Co. Fachkrankenhaus KG Göppingen
Institut für Allgemeinmedizin
Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie
Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg
Kassenärztliche Vereinigung Hessen
Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie LVR-Klinikum Düsseldorf
Koordinierungszentrum für Klinische Studien (KKSD) Universitätsklinikum Düsseldorf
Universitätsklinikum Frankfurt am Main
Universitätsmedizin Greifswald
Psychologische Hochschule Berlin gGmbH
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland
Weitere beteiligte Institutionen
AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse
IGES Institut Berlin













